Am Recknitztal gelegen, erhebt sich weithin sichtbar die Pantlitzer Kirche. Sie ist der einzige Kirchbau des Stralsunder Stadtbaumeisters Ernst von Haselberg und entstand 1869. Anfang der 70er Jahre sollte sie gesprengt werden. Jedes Jahr im Juni findet hier ein bedeutendes Chortreffen statt: "das Pantlitzer Burgwallsingen." Die Erlöse werden für den weiteren Aufbau dieser schönen Kirche verwendet.
Eigentlich sollten hier Fahrräder zu sehen sein, denn die Kirche ist seit Pfingsten 2006 "Radfahrerkirche", die erste in Mecklenburg-Vorpommern, touristischer Stützpunkt für Radwanderer auf dem Vinetaweg, einem Verbindungsweg zwischen den Europawanderwegen E9 und E10, die von St. Petersburg bis nach Gibraltar führen.
2005 konnten die Patronatsanbauten mit Hilfe von EU-Fördermitteln wieder instand gesetzt werden. Küche, sanitäre Einrichtung und ein sehr schöner Besprechungsraum ermöglichen heute die touristische Nutzung.
Vom Tor grüßt freundlich ein bärtiger Mann, nach zuverlässigen Quellen soll es Philipp Melanchthon (1497-1560), der Reformator und Freund Luthers sein. Seine wichtigsten Verdienste waren es, daß er in der evangelischen Lehre Humanismus und Wissenschaft positiv zur Geltung brachte, daß er die Verantwortung des Christen für die "Welt" betonte. Er förderte und verbesserte entscheidend das Erziehungs- und Schulwesen
Um noch mehr von der Umgebung zu sehen, besteige man den Turm, der touristensicher ausgebaut worden ist und mit seiner exponierten Lage hoch über dem Recknitztal großartige Ausblicke bietet.
Innenansicht
Noch wirkt der sehr hohe und lediglich geweißte Innenraum ein wenig unbewohnt. Als die Kirche 1972 aufgegeben und abgerissen werden sollte, kam es noch vor der Räumung der Kirche zu mutwilligen Zerstörungen am Inventar. Was von der Orgel zu retten war, ist in der Güstrower Gegend verbaut worden und für Pantlitz verloren.
Das in die Kirche gehörende Altarbild, "Die Anbetung der Hirten" von Gerrit van Honthorst 1622 gemalt, befindet sich heute als Dauerleihgabe im Pommerschen Landesmuseum in Greifswald. Eine Kopie schmückt seit Sommer 2006 wieder die Kirche.
Der Blick zur Westwand, welche geradezu nach einem Orgelprospekt schreit. Das ursprüngliche neogotische Gestühl ist bis auf wenige Bänke verloren gegangen. Die hier sichtbaren Bänke sind recycelt und wahrscheinlich viel älter als die Kirche. Die Emporen sind nicht im originalen Zustand. Den südlichen Zweig gibt es erst wieder seit 2005. Früher befanden sich dort zwei getrennte Emporen, die über die sog. Patronatsanbauten erreichbar waren.
Wer für die dringenden Baumaßnahmen an der Pantlitzer Kirche spenden möchte kann dies tun unter:
Spendenkonto:
Ev. Kirchengemeinde Ahrenshagen
Stichwort: Dorfkirche Pantlitz
IBAN: DE24 1309 1054 0002 3737 42
BIC: GENODEF1HST (Stralsund)
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